Mehr als 45 Verlage und über 100 Einzelpersonen aus der Literaturbranche haben sich in der Initiative #verlagegegenrechts zusammengetan, um der Propaganda und Hetze rechter Verlage etwas entgegenzusetzen. Für die Leipziger Buchmesse 2018 soll Informationsmaterial zur Aufklärung produziert werden, zudem möchten die Initiatoren Referenten mit keinem oder geringem Einkommen durch Zuschüsse zu den Reisekosten unterstützen, um ihnen so die Teilnahme an begleitenden Diskussionsveranstaltungen zu ermöglichen. All das kostet Geld. Dieses soll über eine noch bis zum 21. Januar laufende Crowdfunding-Kampagne hereinkommen, die ich aus tiefstem Herzen unterstütze.
Die Initiative #verlagegegenrechts
Rechtes Gedankengut findet wieder zunehmend Verbreitung. Auch die Verlagswelt ist nicht nur tolerant und offen, so sehr man sich das auch wünschen mag. Auf jeder Buchmesse präsentieren sich rechte Verlage, die ihre Ideologie und Hetze unter die Leute bringen wollen. Dieser Ideologie stellt sich die Initiative #verlagegegenrechts entgegen, die von mehr als 45 Verlagen und über 100 Einzelpersonen und Institutionen aus der Buchbranche getragen wird. Diese unterzeichneten in den letzten Wochen einen Aufruf gegen rechte Hetze auf der Leipziger Buchmesse 2018:
»Wir nehmen die Präsenz völkischer, nationalistischer und antifeministischer Verlage nicht wort- und tatenlos hin. Und werden wie in den letzten Jahren Protest organisieren, wo immer wir auf sie treffen.« (Aus dem Aufruf, https://verlagegegenrechts.wordpress.com)
Die Crowdfunding-Kampagne
Mit der Crowdfunding-Kampagne soll unter anderem Material produziert werden, um über die Ideologie und Strukturen rechter Verlage aufzuklären. Mit Lesezeichen, Buttons und Taschen, die das Hashtag #verlagegegenrechts tragen, will die Initiative auf der Messe und in der Stadt Leipzig sichtbar werden. Außerdem sind 10 Diskussionsveranstaltungen während der Messetage unter dem Motto „Die Gedanken sind bunt“ geplant, Referent*innen mit keinem/geringen Einkommen wird über die Crowdfunding-Kampagne die Anreise ermöglicht.
»Uns ist es wichtig, unsere Verlagskolleg*innen und Messebesucher*innen zu ermutigen und zu motivieren, sich zu engagieren. Wer sich heute nicht gegen rechte Hetze und Ideologie positioniert, stärkt die Rechten«, so Lisa Mangold, Mitinitiatorin der Kampagne.
Das Hashtag #verlagegegenrechts tauchte 2016 erstmals auf der Messe auf. 2017 wurde das Hashtag auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig weiterverwendet. In Form von Buttons und Lesezeichen tauchte es erstmals greifbar auf.
»Wir wollen etwas in der Hand halten, um unseren Widerstand gegen rechte Hetze sichtbar zu machen. Auf der Leipziger Buchmesse wollen wir zeigen, dass die Buchbranche vielfältig ist und Lust am Streit für die richtigen Ideen hat«, so René Arnsburg, Mitinitiator der Kampagne.
Die Crowdfunding-Kampagne läuft vom 22.12.2017 bis zum 21.01.2018, mindestens 7.500 € möchten die Initiator*innen einwerben.
Der Aufruf kann weiterhin unterzeichnet werden:
https://verlagegegenrechts.wordpress.com
Zur Crowdfunding-Kampagne:
https://www.startnext.com/verlagegegenrechts
Ich gehöre zu den Erstunterzeichnern des Statements von #verlagegegenrechts und unterstütze auch die Crowdfunding-Kampagne. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn das Crowdfunding-Ziel erreicht würde, damit den rechten Hetzern auf der Leipziger Buchmesse Widerstand entgegengebracht werden kann.
Bild: © #verlagegegenrechts
Crowdfunding Plattformen bieten dafür eine tolle Finanzierungsalternative. Bis jetzt ist ja doch einiges an Geld zusammen gekommen. Ich bin gespannt, wie es in den nächsten Tagen weitergeht.